
Deine Ernährung ist eine der wichtigsten Stellschrauben für deine Gesundheit. Nur darüber kannst du Baustoffe und Energie aufnehmen, die jede Zelle - auch deine Immunzellen - brauchen.
"Du bist was du isst"
bekommt eine völlig neue Gewichtung, wenn du bedenkst, dass jeder Nährstoff, den du aufnimmst in deinem Körper verbaut wird. Die Nahrung, die du isst, wird ein Teil von dir. Damit bestimmst du über deine Nahrungsmittelauswahl, wie sich dein Körper zusammensetzt und ob er zu einer Rakete oder zu einer rostigen Klapperkiste wird (rostig im wahrsten Sinne des Wortes, denn bestimmte Lebensmittel führen zu einer erhöhten Oxidation von Molekülen im Körper - dem gleichen Prozess durch den Metall rostet).
Bestimmte Nährstoffe sind im Hinblick auf effektive Immunreaktionen besonders wichtig. 5 davon möchte ich dir in diesem Beitrag vorstellen:
Omega 3 - Fisch, Meeresfrüchte und Algen.
Ihre Fettsäuren EPA und DHA sind elementarer Bestandteil beim Beenden von Immun- und Entzündungsreaktionen. Diese Fettsäuren werden in die Hüllen unserer Zellen einbaut und im Fall einer Entzündung aus der Hülle "herausgelöst", und dann umgewandelt zu werden und als STOP Signal für Immunzellaktivität zu wirken. Auch als Baustoff für Nervenfasern sind sie unverzichtbar und sorgen damit für Konzentration, Gedächtnis und mentale Gesundheit.
Zink - Fleisch, Austern und Eier.
Zink reguliert an die 300 enzymatischen Prozesse in unserem Körper und ist Cofaktor u.a. beim Aufbau von Kollagenstrukturen im Bindegewebe, bei der Proteinsynthese und Zellenbildung (Zink ist unverzichtbarer Cofaktor um DNA ablesen & damit Proteine bilden zu können) - damit spielt es eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung und der Vermehrung von Immunzellen. Es Verbessert die Wirkung vieler Immunkomponenten, wirkt als Antioxidans (schützt damit vor Oxidation, Zellstress und -schäden), reguliert den Blutdruck, den Energie- und Knochenstoffwechsel und ist auch an der Produktion von Sexualhormonen beteiligt.
Vitamin C - Kohl, Petersilie, Paprika, Erdbeeren, Hagebutte, Acerola und Sanddorn
Das wohl bestbekannte Immunsystem unterstützende Vitamin, nicht zuletzt durch die Werbung diverser Fruchtsafthersteller. Und recht haben sie - Vitamin C hat sowohl antioxidative, als auch immunmodulierende Wirkungen. Es stärkt die Barrieren, da es am Kollagenaufbau beteiligt ist. Damit ist es auch in der Wundheilung unverzichtbar! Es verbessert die Reaktionen der angeborenen Abwehr und fördert die Antikörperbildung sowie die Ausprägung der TH1 Antwort gegen Viren. Allerdings solltest du anstelle von Fruchtsaft, lieber auf Lebensmittel wie die oben stehenden als Lieferanten setzen - die Menge an Vitamin C ist um einiges höher und sie enthalten wesentlich weniger Zucker.
Curcumin - Curcuma Knolle
Gehört zu der Gruppe der Polyphenole. Diese sind fast allen Pflanzenarten zu finden und erfüllen unterschiedlichste Aufgaben. In unserem Organismus wirken sie als "Hormetine". Diese sind milde Stressfaktoren und bringen Stoffwechselwege in Gang, die positive Anpassungen zur Folge haben. Dadurch wird unser Körper darin trainiert widerstandsfähiger zu sein und kann Belastungen besser toleriert. Curcumin sticht hier besonders hervor, da es Entzündungsprozesse sehr effektiv hemmt. Dabei schwächt es die Antigenerkennung von Immunzellen und beruhigt somit Immunreaktionen.*
Beta Glucane - Pilze wie Maitake, Shiitake, Reishi, Chaga
Ein Polysaccharid in den Zellwänden der Pilze. Beta-Glucane werden unter anderem von unseren Darmbakterien in für uns nützliche Fettsäuren umgewandelt, wodurch sich weniger schädliche Erreger im Darm ansiedeln können. Die entstehenden Fettsäuren regulieren unseren Stoffwechsel, diesen den Darmzellen als Energielieferant und wirken entzündungshemmend. Die Aktivität der Immunzellen wird durch beta-Glucane gestärkt, sodass sie effektiver auf Pathogene , vor allem gegen Viren reagieren können.
Mach dir die Wirkkraft der Ernährung und damit der Kraft der Natur zu nutze und bau diese Lebensmittel vielseitig in deine Mahlzeiten ein. Fehlen diese Nährstoffe, können Funktionseinschränkungen der, von diesen Nährstoffen abhängigen Organen und Geweben ergeben. Langfristig sind Immunschwäche, häufige Infekte, fahle, trockene und rissige Haut, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sowie ständige Müdigkeit und schlechte Wundheilung einige der Folgen, die den Weg zu chronischen Erkrankungen ebnen können.

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- Ademowo, S.O.; Dias, I. H.K.; Pararasa, C. & Griffiths, H.R. (2019). The Science of Hormesis in Health and Longevity, Academic Press
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