
Was ist Fructose und worin ist es enthalten?
Was passiert mit der Fructose im Körper?

aus hohem fructose verzehr ergeben sich probleme
- Übergewicht
- Diabetes
- Leptinresistenz und gestörte Hunger-Sättigungs-Signale
- Nicht alkoholische Fettleber
- Verdauungsstörungen und Blähungen
- Leaky Gut
- Allergien
- Chronische Entzündungen
- Neuro-Entzündung und -degeneration
- Gicht
- Erhöhte Blutfettwerte
- Energiemangel & Müdigkeit
- Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Migräne
- Unverträglichkeit von Kaffee, Alkohol, Fett
- Übelkeit
- Allergien
- Immunschwäche
- Gelber und / oder fettiger Stuhlgang
- Stark riechender Urin
- Müdigkeit, Trägheit
- Schlechter Geschmack im Mund, vor allem Morgens
- Schnell blaue Flecken
- Trockene, fettige, rissige Haut / Akne
- Chronische Entzündung / Schmerzen
- Aufwachen in der Nacht
- Schmerzen zwischen den Schulterblättern und dem Nacken (Trapezius)
Was heißt das für deine Ernährung?
Fructose ist in natürlichen Lebensmitteln, einschließlich Obst, Gemüse und Honig, weit verbreitet und wird kommerziellen Lebensmittelzusatzstoffen zugesetzt. Vor allem der oben erwähnte High-Fructose-Corn-Sirup wird bei uns noch zum Problem werden. Aber auch jetzt gibt es schon Lebensmittel in unseren Supermärkten, die mit isolierter Fructose gesüßt werden. Einige davon werden fälschlicherweise als besonders gesund angesehen, weil sie keinen "zugesetzten Zucker" enthalten. Süße aus Obst hört sich ja auch nach Natur und sehr gesund an.
Jedoch gibt es in der Natur keine Fruchtsäfte oder konzentrierte Fructose. Wenn wir in der Evolution mit Fructose in Berührung kamen, dann immer in Verbindung mit dem gesamten Stück Obst, also auch den Pflanzenfasern. Und alleine durch das Kauen und das höhere Volumen konnte ein Sättigungsgefühl entstehen. Diese Pflanzenfasern liefern unseren guten Darmbakterien gleich noch Futter.
Außerdem bewegten sich unsere Vorfahren intensiv und täglich über mehre Kilometer. Auch Nahrungsmangel war die Norm. Und so hatte der Organismus gleich mehrere Ausgleichsfaktoren, wenn dann doch mal eine Honigwabe oder reifes Obst ergattert wurde. Das bisschen Fett, was sich durch ein paar Wochen höheren Fructosekonsum ansammelte, wurde über den Winter dann aufgrund von Nahrungsknappheit sowieso wieder abgebaut.
Zwei Äpfel, eine Banane und eine Mango isst man nicht so schnell hintereinanderweg, ganz im Gegensatz zur gleichen Menge als Fruchtsaft, den man in einem Zug exen kann. Damit man ein Glas für einen Saft überhaupt voll bekommt, muss man ja auch eine ganze Menge mehr Obst auspressen, als man im Ganzen davon essen könnte.
Damit wird auch das Problem einer Fructoseintoleranz ganz einfach: In unser Evolution gab es nie so viel Fructose auf einmal. Wir sind einfach nicht und der Lage so viel davon aufzunehmen und zu verwerten, weil es nie einen Grund dafür gab, uns mit entsprechenden Mechanismen auszustatten. Hinzu kommt bei vielen Betroffenen heute noch ein Bakterienungleichgewicht, eine schwache Verdauungsleistung und dass die Nahrungsaufnahme generell zu hoch ist bzw zu oft stattfindet.
70 % der Kinder und 30 % der Erwachsenen leiden an Fructoseintoleranz, dufte ich gestern in einer Medikamentenanzeige lesen, die für ein Produkt für genau dieses Problem warb. Ist ja auch logisch, denn Kinder vertragen nicht so viel Fructose wie Erwachsene. Wenn sie aber ständig damit konfrontiert werden, haben sie Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Die Lösung? Einfach weniger Fructose essen (bzw trinken - Fruchtsaft!)
Ich war selbst mal als Kind im Krankenhaus, weil ich tagelang an Bauchschmerzen und Übelkeit gelitten habe. Die Diagnose? Fructoseintoleranz. Mit etwas Menschenverstand, hätte man mich schnell ohne unangenehme Untersuchungen nach Hause schicken können, denn ich hab zuvor an zwei Tagen mindestens 3 Liter Apfelschorle getrunken und Süßigkeiten gegessen. NATÜRLICH wehrt sich der Körper dagegen.
Aber selbst frischen saft pressen ist doch schon gesund?
Nein.
Es macht keinen Unterschied, ob der Saft aus der Packung kommt, oder ob du ihn noch unter dem Baum frisch presst. Du kannst genauso gut ein Glas Cola trinken.
Der hohe Fruchtzuckeranteil in nur einem 250 ml Glas (das ist ein kleines Glas!) deckt den gesamten Tagesbedarf eines 3 jährigen Kindes.
Diese ganzen „Kinderlebensmittel“ sind sowieso ein Verbrechen, denn genau die werden am meisten mit Fructose gesüßt und als gesund verkauft. Generell wird auf einem Lebensmittel in den Inhaltsangaben nur Zucker allgemein angegeben und nicht der genaue Fructosegehalt. Viele Obstsorten haben ein Verhältnis zwischen Glucose und Fructose von 1:1 bis 1:3. Umso niedriger dieses Verhältnis ist (z.B. bei Gemüse und Beerenobst) desto besser. Allgemein gilt: Zucker in hohem Maß ist gesundheitsschädlich, egal ob Fructose oder Glucose.
Im Folgenden hab ich noch 4 Beispiele für dich, an deren Zusammensetzung man schön erkennt, dass "Kinder-Lebensmittel" absolut nicht gesund sind, auch wenn BIO draufsteht.

100g "Trinkobst". Ist ja Bio und sogar Demeter. Je nach Sorte haben diese Obstquetschies zwischen 10 und 15 g Zucker pro Packung! Und von dem ganzen Müll der durch diesen Mist entsteht, mal abgesehen... Lieber einfach nen Apfel aufschneiden.

Auch das Bio Dattel Konfekt ohne Zucker Zusatz erweckt den Eindruck es sei sehr gesund und ein toller Snack für zwischendurch. Auf eine Packung kommen hier 62 g Zucker. Und diese Packungen sind nicht groß, demnach auch schnell in einem Rutsch leer gefuttert.

Getrocknetes Obst als Snack zwischendurch - im Prinzip ist ja nur das Wasser raus. Faserstoffe sind noch drin, dafür auch der Fruchtzucker. Und weil das Obst jetzt weniger Volumen hat und dadurch nicht mehr sättigt, isst man auch sehr schnell mehr davon.
So eine Packung mit 35 g Inhalt (das passt auf eine Hand) hat 24,5 g Zucker. Die gleiche Menge frische Erdbeeren hat 0,08g Fructose.

Und weil wir das Thema Saft ja schon hatten, hier nochmal schwarz auf weiß. Der Bio Demeter Apfelsaft aus der Region hat trotzdem auf 100 ml 14 g Zucker. Für ein kleines Glas mit 250 ml bedeutet das schon 35 g. Zum Vergleich in Coca Cola finden sich auf 100 ml "nur" 9 g Zucker.
Also ist Obst ungesund?
NEIN.
Es kommt darauf an, wie du es isst (nicht trinkst!) und wie viel davon. Der obligatorische Apfel oder sogar zwei am Tag, sind vollkommen in Ordnung, denn der hat auch noch seine natürliche Zusammensetzung, mit der unser Körper was anfangen kann. Verzichte auf reine Obstsmoothies, pure Obstsäfte, verarbeitete Produkte mit den Inhaltsstoffen Isoglucose oder Fructosesirup, Trockenobst als reinen Snack und bitte auch unbedingt auf diese ganzen schrecklichen "Kinderlebensmittel". Schneid nen Apfel und ne Gurke auf, sei deinem Kind ein gutes Vorbild und das wars. Keine Snacks zur Belohnung oder zur Beschäftigung. Und mehrere Stunden Essenspause (vor allem bei dir als Erwachsener) sollten auch eigentlich auch ohne Probleme möglich sein.
Hast du schon eine der oben genannten Erkrankungen solltest du den Verzehr von Obst stärker eingrenzen und mehr auf Obstsorten mit niedrigem Fructosegehalt setzen.
Und wie immer gilt: Achte auf die Qualität deiner Lebensmittel, kaufe regional und saisonal. Lass Produkte dessen Inhaltsliste du nicht verstehst, oder die länger als 10 Zutaten ist einfach im Regal und versorge deinen Körper mit frischen Nährstoffen.
Konntest du durch den Artikel etwas Neues lernen? Ich bin sehr gespannt und freue mich auf dein Feedback!
Falls du mit mir gemeinsam daran arbeiten willst, deine Leber zu entlasten, dann nimm unverbindlich Kontakt für ein Beratungsgespräch zu mir auf.
Liebste Grüße und bis bald,
dein Coach Chantal
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Franzi Helmi (Samstag, 16 November 2019 13:38)
Wow! Ein echt interessanter Beitrag. Bin gerade auch ein bisschen geschockt.
Vielleicht erklärt das auch, warum ich morgens so schwer aus dem Bett komme und ich abundan Rückenschmerzen zwischen den Schultern habe?
Naja, ich versuche in Zukunft jetzt darauf zu achten, wo was drinnen ist und den Fructose Konsum etwas zu minimieren :D